So werden Wünsche zu Prio

Wo waren wir…genau. 

Wünsche bestimmen Prioritäten. 

Also fangen wir an mit “wünsch dir was”.

Ihr könnt auch gerne das Wort “Wünschen” mit “Vision” oder “Mission” ersetzen. Klingt dann halt mehr nach BCG. 

Dann fallen euch sicherlich auch viele gute Methoden ein, wie man Vision oder Mission definiert. Alle erdenklichen Canvas zum Beispiel…(aka - Business Model Canvas, etc….). 

Alles tolle Werkzeuge, aber mal Hand aufs Herz - wer nutzt es schon? Sie werden höchstens einmal irgendwann im Workshop eingesetzt. Die Ergebnisse sind meistens eher …dürftig, aufgepumpt. So nach dem Motto “dann haben wir uns das auch angeschaut, haken dran”. 

Canvas klingt toll, ist aber irgendwie…

Auf den Punkt - Canvas und ähnliche Modelle haben sich nicht als alltäglich praktikabel erwiesen. 

Ich brauchte etwas, was schnell bei jeder neuen Idee greifbar war, ohne dass ich ein Workshop dafür gebraucht hätte und was kein Ergebnis lieferte, das wie verko..rkte McK Betarter klang. Und da kam mir eine Methode entgegen…ohne Witz, aus der Frauenzeitschrift!

Will ich das?

Genau diese 3 Fragen sollten zuerst beantwortet werden. Und zwar ehrlich, brutalst ehrlich.

3 Fragen? Ich sehe eine..

Nein, es sind 3. Lass uns genauer hinschauen…

  1. WILL ich das?

Also, liebe Marta… WILLST du das?

Laut Duden bedeutet “wollen” die Absicht, den Wunsch, den Willen haben, etwas Bestimmtes zu tun.

Und jetzt kommen wir der Sache auf die Spur!

Schaut euch die Idee/das Vorhaben genau an.

  • Vielleicht muss ich etwas tun und gaukle mir nur vor, dass ich es will?

  • Fühle ich mich eventuell verpflichtet, etwas zu machen? 

  • Bin ich einem äußeren Einfluss ausgesetzt? 

  • Glaube ich, es gehört sich so, man gilt als erfolgreich, wenn man es tut?

  • Habe ich Angst vor der Alternative? (zu Alternative - siehe “will ich DAS”)

Beispiele gefällig? 

Bitteschön:

1. Privat: 

Am Fest zum 20sten Jubiläum des Überstehens von Abi-Prüfungen teilnehmen. Nein, ich wollte nicht dahin, aber ich fühlte mich verpflichtet, Spaß zu haben und mich für dieses Event anzumelden. Ich habe das “wollen” mir selbst und allen glaubhaft vorgegaukelt (ja, es war schrecklich…)

2. Und nun etwas großräumiger, Business-bezogen

  • Will ich selbstständig werden? Oder denke ich über Selbstständigkeit nach, weil zwei meiner ehemaligen Kollegen erfolgreich selbstständig sind und ich glaube, dass dies der nächste logische Karriereschritt wäre?

  • Will ich das Produkt/Technologie in mein Portfolio aufnehmen,  oder mache ich es, weil ich keine Lust mehr habe, mich nach Alternativen umzuschauen? 

  • Will ich die Technologie bei uns implementieren oder mache ich es, weil alle es momentan machen?

  • Will ich das Produkt weiterentwickeln oder sind die sunk cost hoch und man reitet es weiter…

  • Will ich das Produkt fertig kriegen oder habe ich Angst, als Verlierer gesehen zu werden?

  • Will ich dieses Feature in meinem Produkt haben oder habe ich keine Kraft mehr, mir weiter Gedanken über mein USP/UVP zu machen?

  • Will ich mein Team vergrößern oder ist es nur ein guter Weg, um meine Position im Unternehmen zu stärken?

Schreibt die Sätze um und ersetzt “Will” mit “Muss”. Und mit “man erwartet von mir”. Was klingt stimmig?

Noch mal - seid brutalst, seid ehrlich. 

Egal wie das Ergebnis ausfällt, die Erkenntnis gehört euch, was ihr damit macht, ist eure Sache. 

Auch wenn die Idee nicht von “will”, sondern von “muss” gesteuert ist - es kann trotzdem ein sinnvolles Vorhaben werden, man geht aber an die Priorisierung anders dran…dazu aber später. 

2. Will ICH das?

Diese Frage ist mit der ersten verbunden und die Überlegungen überlappen sich. Ich sehe sie immer als einen “zweiten Filter"; falls ich bei 1 doch geschummelt habe (klar, will ich das, was mein Chef will…).

Denk immer an den confirmation bias (st.: Bestätigungsfehler) - wir tendieren dazu, unser Verhalten als stimmig zu deuten und folglich…

das, was der Chef/Partner/Mutter/Kollege will, als… Eigenwille zu sehen.

Also aufpassen! 

Ein provokativer Coach tobt sich genau bei dieser Frage aus. Oh ja, da wird gearbeitet und gelacht. Wie funktioniert es - schaut euch die provocative story dazu.

Auch diese Frage ist kein Ausschlusskriterium. Es ist die “Stakeholder Management” Frage. Wenn nicht ich es will, …wie kann ich diese Erkenntnis für mich nutzen? 

  • Bringt es mich weiter? 

  • Warum spiele ich überhaupt mit dem Gedanken, etwas zu machen, das ein anderer will? 

  • Warum glaube ich, dass ich es will? 

  • Oder will jemand, dass ich glaube, dass ich es will?

Seid objektiv und ehrlich. Nochmal - es geht um die Erkenntnis, nicht um die moralische Bewertung. Nimmt an, dass zuerst keiner bösgläubig manipuliert! Tatsächlich machen es Menschen oft unbewusst. Es ist doch gut, wenn uns ein guter Freund mit seinem Enthusiasmus angesteckt hat, oder? 

Wenn euch das klar ist, agiert ihr effizienter und seid in der Lage, dem Freund / Chef/ Partner besser zu helfen. Das ist alles.

3. Will ich DAS?

Was hier hilft - die Alternative unter die Lupe zu nehmen.

  • Will ich vielleicht doch die Alternative?

  • Was ist die Alternative?

  • Welche Vor- und Nachteile hat die Alternative? 

  • Will ich (hier sind wir wieder mit no 1) die Nachteile in Kauf nehmen? 

  • Will ich vielleicht doch die Alternative?

Worauf man hier auch stößt, ist der zweite oder sogar dritte Layer: welcher “echter” Wunsch versteckt sich hinter meinem Vorhaben? 

  • WiIl ich Coach werden oder will ich, dass mir Leute zuhören und alles tun, was ich ihnen sage? Dann ist Coach eine von vielen sinnvollen Überlegungen ;-)

  • Will ich das Projekt annehmen? Oder soll ich es nur machen, weil ich das Geld brauche (und mir ggf. mit dem Geld etwas finanzieren kann, was ich wirklich will…dann sage ich: klar, ich will das Geld. 

    Ergänzen könnt ihr die Überlegungen noch mit der Bonus-Frage

  • Point Zero - wäre ich wieder 18,  würde ich, mit dem Wissen, was ich heute habe, den Weg gehen?

Also in meinem Fall - würde ich den Weg als Provocative Agile Coach einschlagen? Oder doch lieber als AI -Ingenieur nach CA ziehen?

Oh ja, auch hier kann ein  provokativer Coach wunderbar mit euch arbeiten! 

Schaft ihr die Fragen zu beantworten, wird es einfach, die Prioritätenliste so zu gestalten, dass sie funktioniert.

Dazu kommen wir aber im nächsten Beitrag.  

Zusätzlich bekommt ihr automatisch einen Extra-Schub Motivation, an der Prio festzuhalten. Falls es doch zu viele Fragen sind und ihr es lieber in einer 1:1 Session durchgeht, schreibt mir eine kurze Nachricht. Wir werden dafür ca. 20 min, in Extremfällen 30 min brauchen. Es wird lustig und wirksam.

Das ist die Magie des provokativen Coachings - es wirkt schnell und präzise.

Bereit für Priorisierung?

Schnappt euch eure Überlegungen und Notizen zum Thema “WILL ICH DAS?”

Falls ihr keine habt, lasst euch herausfordern!

Schaut in die provocative Stories, nutzt die Fragen in diesem Beitrag, oder meldet euch bei mir!

Los, auf geht's zur erfolgreichen Priorisierung!

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